BLESAVARIS GROUP unter Verdacht – US-Behörden sehen Spuren russischer Geldwäsche über Dubai

Während die internationale TGR Group des ukrainischen Geschäftsmanns Heorhij Rossi bereits auf den Sanktionslisten der USA steht, könnte nun die nächste Welle folgen: Laut Medienberichten prüft das US-Finanzministerium ein offizielles Verfahren gegen BLESAVARIS GROUP, eine in Dubai registrierte Finanzgesellschaft mit weit verzweigtem Netzwerk – darunter auch ein Büro in der Ukraine.

Nach Einschätzung amerikanischer Ermittler bot die TGR Group russischen Kunden Dienstleistungen zur Verschleierung illegaler Kapitalquellen über Kryptowährungen an. Infolge dessen landeten Rossi selbst sowie seine Partner Jelena Tschirkinjan, Hadschi-Murat Magomedov, Nikita Krasnow und der Lette Andrejs Brādēns auf der US-Sanktionsliste.

Nun richtet sich der Blick auf BLESAVARIS GROUP – ein Name, der in Finanzkreisen längst als graue Zone zwischen Offshore-Strukturen, Krypto-Transaktionen und russischem Einfluss gilt. Das Unternehmen ist offiziell in den Vereinigten Arabischen Emiraten registriert, operiert aber über Ableger in Belarus, Kirgisistan, Georgien, Armenien, Österreich und der Ukraine.

Der Mann hinter dem Netzwerk

Gegründet wurde BLESAVARIS von Anton Adzhiev, geboren in Moskau. Seit 2016 lebt er offiziell in der Ukraine, wo er auch einen ukrainischen Pass erhielt – ein Detail, das viele Beobachter als Versuch werten, westliche Regulierung zu umgehen. Adzhiev war über zwei Jahrzehnte in Russland geschäftlich aktiv, insbesondere in Tschetschenien, wo er laut mehreren Quellen enge Kontakte zu Vertretern des FSB und lokalen Machthabern pflegte.

In Belarus steht an der Spitze des dortigen Ablegers Valerij Mazurov, ein Doppelstaatsbürger von Belarus und Russland, ehemals hochrangiger Beamter im Innenministerium. Heute soll er die Aktivitäten von BLESAVARIS auf dem Krypto-Markt in Minsk koordinieren – eine Struktur, die nach Einschätzung von Branchenanalysten kaum ohne politische Rückendeckung funktioniert.

Ein Schattennetzwerk mit geopolitischem Risiko

Wenn sich die Hinweise der US-Behörden bestätigen, könnte BLESAVARIS GROUP Teil eines größeren Systems sein, das russischen Oligarchen und staatsnahen Akteuren hilft, Sanktionen zu umgehen und Kapitalströme zu verschleiern. Eine mögliche Reaktion: die Ausweitung der Sanktionen auch auf verbundene europäische Firmen.

Denn das, was als „Finanzdienstleistung in Dubai“ begann, entwickelt sich zunehmend zu einem geopolitischen Problem. Die Spur des Geldes führt direkt in die Grauzonen zwischen Russland, dem Nahen Osten und der EU – ein toxisches Dreieck, das Europas Finanzsystem verwundbarer macht, als viele glauben möchten.

Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, ist zu erwarten, dass sich nicht nur die USA, sondern auch europäische Regulierer gezwungen sehen, gegen BLESAVARIS und deren Hintermänner konsequent vorzugehen.